HTC Mozart Windows Phone 7
(22.10.2010 00:01 CET)
Wer sich in das Aussehen und die Haptik des HTC Legend verliebt hat, aber wegen des verwendeten Android-Betriebssystems dagegen entschieden hatte, der hat jetzt gleich mehrere Gründe, sich ein HTC Mozart zuzulegen. Das Gerät ist ebenso wie sein Android-Vetter aus einem Aluminiumblock gefräst und damit massiv und hochwertig, lässt aber den leichten Knick im Gehäuse (nicht) vermissen.
Das allerdings ist nur einer der Punkte, der das HTC Mozart aktuell zu einem der besten Geräte macht. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass es eines der ersten Windows Phone 7-Geräte auf dem Markt ist. Am Anfang zuerst exklusiv bei T-Mobile, dann aber auch im freien Vertrieb stellt es einen Meilenstein dar.
Windows Phone 7 – zur detaillierten Berichterstattung sei auf die diversen Artikel und Tips&Tricks auf der World of PPC verwiesen – mit seiner intuitiven und komfortablen Oberfläche ist wie geschaffen für ein so handliches Gerät wie das Mozart. Ein 3.7-Zoll-Displayverschafft dem Gerät genau die Größe, dass es noch gut in der Hand liegt und in Hemd- oder Hosentasche gut unter zu bekommen ist, auf der anderen Seite aber auch umfangreiche Informationsquellen wie Internetseiten problemlos darstellen kann. Die drei für Windows Phone 7 verpflichtend vorgegebenen Front-Tasten sind berührungsempfindlich, damit besteht das Mozart auf der Vorderseite aus so gut wie nichts anderem als einer durchgehenden Glassscheibe. Nur ganz oben und ganz unten befindet sich ein Teil des Alugehäuses (das – wie eingangs schon beschrieben – aus einem Stück gefräst ist), am oberen Ende unterbrochen durch den Lautsprecher, der alufarben abgesetzt ist (während das Restgehäuse im HTC-typischen braun/anthrazit ausgestaltet ist).
Auf der Rückseite finden dann die Linse der 8 Megapixel-Kamera und die Fotoleuchte Platz. Hinter diesem Teil befinden sich auch die Antennen, sodass hier eine gummierte Plastikoberfläche verwendet wird. Ein Antennagate wie beim iPhone 4 will man sich offensichtlich nicht leisten... J
Am unteren Ende befindet sich ein weiterer Teil aus gummiertem Plastik., der mit dem Windows Phone-Logo bedruckt ist. Dieser Teil lässt sich entfernen, um Akku und SIM-Karte einzulegen bzw. zu wechseln. Im Gegensatz zu Windows Mobile-Geräten haben Windows Phones keinen Steckplatz für Speicherkarten, der Anwender muss mit den 16GB internen Speicher des Mozart vorlieb nehmen. Positiv betrachtet: Das HTC Mozart hat mit16 GB Speicher gleich doppelt so viel an Bord wie viele Konkurrenten.
HTC hat aus der Not eine Tugend gemacht und die Plastikteile nicht gerade eingesetzt, sondern ein wenig diagonal. Dies gibt der Geräterückseite einen Designaspekt, der noch durch eine eingelassene Fläche im Aluteil verstärkt wird. Das Mozart hebt sich von anderen Geräten sichtbar ab, bei der Gleichförmigkeit, die Microsoft für Geräte mit Windows Phone 7 mit der Ausstattung vorgeschrieben hat, eine erfrischende Abwechslung.
Auf der linken Gehäuseseite befindet sich die Lautstärke-Wippe, darunter der microSD-Lade- und Synch-Anschluss. Auf der rechten Seite dann der ebenfalls für WP7-Geräte vorgeschriebene Kamera-Button. Alle Buttons sind problemlos mit der das Gerät haltenden Hand erreichbar, eine echte Einhandbedienung ist damit sichergestellt. Der kleine Rand um das Display und die mit 3.8 Zoll eher durchschnittliche Bildschirmdiagonale tragen zu diesem Luxus bei. Bei keinem Bedienschritt war bei durchschnittlich großen Händen die Notwendigkeit zu verzeichnen, die zweite Hand hinzunehmen zu müssen.
Im täglichen Betrieb macht das HTC Mozart einfach nur Spass: Windows Phone 7 ist derart schnell und flüssig, dass man nur so durch die Menüs rast. Einen Stift vermisst man an keiner Stelle der Bedienung, denn Windows Phone 7 ist deutlich fingerbedienbarer, als jedes Windows Mobile zuvor. Nun mag der eine oder andere sagen, dass das ja nicht schwer ist... und dann recht schnell mit der Befürchtung kontern, man wolle Inhalte auf dem Bildschirm sehen, keine Schaltflächen. Gut, dass das eine das andere nicht ausschließt! Die Schaltflächen sind auch auf dem Display des Mozart so groß, dass man sie fast blind mit den Fingern treffen kann... aber sie sind nur dann da, wenn man sie auch benötigt. Viel der Bedienung wird per Schieben und Schnippen mit den Fingern erledigt, und wenn andere Bedienschritte nötig sind, dann erscheinen Schaltflächen situativ, verschwinden aber auch wieder, wenn sie nicht mehr benötigt werden.
Eine Frage, die lange im Raum stand, war die nach der Implementierung von HTC Sense, der HTC-eigenen Oberfläche, die lange Jahre lang ein Alleinstellungsmerkmal von HTC-Geräten über die mobilen Plattformen war. Nun hat Microsoft sehr klare Vorgaben gemacht, und der Startbildschirm ist einer der Bereiche, die nur marginal veränderbar sind. Die logische Konsequenz: HTC hat Sense nicht mehr als, sondern nur auf der Startseite platzieren können. Im Standard findet sich eine doppelt breite Kachel auf dem Startbildschirm, die zum HTC Hub führt. Dieser wiederum besteht aus dem Startbildschirm, der die vom „alten“ HTC Sense bekannte Klappuhr mit der Wettervorhersage darstellt. Ein Tippen darauf öffnet eine wunderschön animierte Wettervorschau, auch dies wie gewohnt, nur ein Stück auf den allgemeinen Windows Phone 7-Look getrimmt.
Viele andere Funktionen von HTCs Sense sind allerdings nicht mehr vorhanden, was aber wenig schmerzt, sind sie doch in den meisten Fällen schon direkt in Windows Phone 7 integriert. Auf der anderen Seite sind Zusatzprogramme wie die Fotoverbesserung (die ein aufgenommenes Fotos in unterschiedlichen Bearbeitungszuständen anzeigt und so schnell mit einem einzigen Klick die Version auswählen lässt, die optimale Helligkeit/ Kontrast/ Belichtung hat), die Klangverbesserung und die Aktienkursanzeige mit installiert, die auch außerhalb des HTC-Hubs gestartet oder auf der Startseite festgepinnt werden können.
Fehlt HTC Sense nun? Aus meiner sicht nicht wirklich. Sense war die grafisch polierte Hilfskrücke, die über die Bedienschwächen der älteren Windows Mobile Versionen hinweghelfen konnte, und genau diese Schwächen hat Windows Phone 7 einfach nicht mehr. Nach einigen Wochen mit einem nackten Windows Phone 7-Gerät ist mir die Bedienung der Kacheln und die Konfigurierbarkeit des Startscreens so in Fleisch und Blut übergegangen, dass mir HTC Sense nicht mehr fehlt. Eher noch empfinde ich es als positiv: Die letzten Windows Mobile-Geräte von HTC waren so bis in die Tiefe „ver-HTCt“, dass man kaum noch unterscheiden konnte, ob man sich auf einem Android oder Windows Mobile-Gerät befand. Mit HTC Sense für Windows Phone7 nimmt sich HTC deutlich zurück, und das ist gut so.
Preis:
Das HTC Mozart ist von den Launch-Geräten für mich das absolute Highlight: Extrem wertig verarbeitet, gut in der Hand liegend und mit einem genau richtig großen Bildschirm auf der einen Seite. Windows Phone 7 auf der anderen Seite ist das Tüpfelchen auf dem i, dass die Verwendung des Mozart zu einem Erlebnis macht.
Fazit:
Als Launchgerät bei der Telekom, später auch im freien Handel.
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